Spätestens seit dem Bericht der Fuldaer Zeitung vom 13.02.2019 über die aktuellen Themen des Tourismus in Gersfeld und Umgebung: „Das ist wirtschaftlicher Selbstmord“ ist klar, dass der Patient Tourismus dringend einer Kur bedarf.
Die von den Stadtverordneten beschlossene Erhöhung der Kurtaxe ist nicht nachvollziehbar bei gleichzeitig sinkenden Übernachtungszahlen (-11.000 gegenüber 2017, – 53.000 gegenüber 2009) und bisher nicht existierendem Plan für die touristische Zukunft Gersfelds. Die Mehr-Einnahmen sind für den Ausgleich des Haushaltes 2019 geplant. Das schadet der gesamten Gersfelder Wirtschaft: keine Gäste – kein Umsatz bei Beherbergern, Gastronomen und Einzelhändlern – vom Image-Schaden gar nicht zu sprechen. Jetzt wären Maßnahmen sinnvoll, die Gäste anlocken, statt sie dauerhaft zu verschrecken.
Die Vermieter in der Rhön stehen heute im Wettbewerb mit Pauschal- und Billig-Reiseangeboten, und es benötigt umgehend eine gemeinsame Strategie, wie sie zum Beispiel die Rhön GmbH mit ihrer neuen Marketingstrategie aufzeigt. Nur wenn wir es schaffen in EINE Richtung zu gehen und die einzelnen Schritte abzustimmen, kann das Ruder noch herum gerissen werden. Erfolg muss zur Zeit schon mit einem Eindämmen der zurückgehenden Zahlen bewertet werden.
Da das Gersfelder Tourismus Management Teil der Verwaltung ist, sind von dort keine innovativen Konzepte zu erwarten, die alle Beteiligten an einen Tisch bringen können und nach Lösungen suchen lassen. Das ist auch verständlich, da dort ein komplett anderes Ziel- und Aufgabenverständnis herrscht als in einem Unternehmen der freien Wirtschaft. In der Wirtschaft gilt es Gewinne zu erzielen und nicht nur auf die Kostensenkung zu sehen. Alle mahnenden Worte vieler teurer, externer Berater (Feratel, Abraxas-Tourismusberatung) wurden gehört und benickt. Die Verantwortlichen der Bereiche haben immer wieder beteuert, dass sie alles tun werden um den angedrohten Niedergang des Tourismus in Gersfeld zu verhindern. Hier sollen nur 2 Punkte exemplarisch genannt werden: zum Einen steht die Digitalisierung auf dieser Liste und zum Zweiten die strategische Vermarktung nach einem einheitlichen Konzept.
Bis heute wurde keiner der beiden Punkte zu einem erfolgreichen Status geführt. Es liegen keine definierten Ziele, Aufgaben oder Ergebnisse vor. Statt dessen gab es weitere Komplikationen und Kommunikationsleerräume. Spätestens seit Verkündung der geplanten Erhöhung der Kurtaxe und keinerlei Hilfestellung oder Information seitens des Tourismus Managements, ist der Unmut der Vermieter und anderer Betroffener sowie das Verhältnis zur Verwaltung und dem Tourismus Management extrem angespannt. Um nach vorne blicken zu können wäre der Verein auf die immer wieder versprochene Hilfe dieser Parteien angewiesen.
Jetzt stehen wir als Verein mit all unseren Mitgliedern vor der Notwendigkeit, eigene Tourismus Kompetenz zusammen mit der Rhön GmbH aus eigenen Mitteln aufzubauen, die ein Konzept und die Vermarktungsstrategie in Angriff nehmen kann.
Unser erstes touristisches Strategie-Treffen findet am Mittwoch den 20.02. um 20 Uhr im Gersfelder Hof zwar etwas kurzfristig statt aber die Situation erfordert es. Alle Vermieter, Gastronomen und Einzelhändler die mit uns gestalten wollen sind herzlich eingeladen. Das soll keine Meckerrunde werden in der jeder noch mal so richtig Dampf ablassen kann. Wir brauchen eure konstruktiven Vorschläge, wie wir uns als Verein aufstellen wollen für eine gelungene Zukunft in Gersfeld.
1 Kommentar
Norbert Filke
Hallo, über die Ausführungen von Udo Weinig bin ich mehr als verwundert. Die Rückgänge seit 2009 werden in populistischer Weise verkürzt und ohne Analyse wiedergegeben. Diverse Unternehmensschließungen wie Ludwigstift,
Horizont (Umwidmung), Deutsche Jugend in Europa auf der Wasserkuppe sowie monatelang wegen Krankheit geschlossene Pensionen und Rückgang der Reha-Maßnamen, früher Kur, waren zu beklagen. Die Gründe sind vielfältig.
Daran ist in keinster Weise die Touristinfo bzw. die Stadt schuld.
Offensichtlich hat die ganze Rhön kein Konzept, denn überall gibt es Minus. Man kann kritisieren darf aber aus meine Überzegung die Grenze zum öffentlichen Mobbing nicht überschreiten. Dies geschieht im Moment. Keines der obengenannten Dinge wurde erwähnt. Das ist unverschämt. Es wurden weiterhinBriefe an die Stadtverordneten wurden geschrieben und unter anderem Vorschläge gemacht die Stunden des Tourismusleiter bei Misserfolg (Stadthalle) zu kürzen, um dann selbst personell durch Vereinsmitglieder zu ersetzten. Interessant! Will hier jemand selbst was abschöpfen. Dies geschah ohne Wissen mancher Vorstandsmitglieder, wie mich zum Beispiel Ein grober Vertrauensbruch aus dem ich sofort die Konzequenzen ziehe. Ich bin menschlich sehr entäuscht und trete hiermit aus dem Vorstand zurück.
Norbert Filke
P.S.: Habt ihr schon gemerkt, die Stadt hat ein neues Logo.